Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (vom 23. Mai 1949)

I. Die Grundrechte:

Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Samstag, 22. Januar 2011

Positive Elternschaft

Kinder brauchen Anleitung,
um Ihr Potenzial auszuschöpfen.
Positive Elternschaft bedeutet
Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Was bedeutet
positive Elternschaft?
Kinderrechte machen Familien stark.
Wie kann der Staat positive
Elternschaft unterstützen?
Durch familienpolitische
Maßnahmen, die:
• einen angemessenen Lebensstandard für
Familien und Kinder sichern;
• Kinderarmut und soziale Ausgrenzung
von Familien mit Kindern verhindern;
• Eltern in die Lage versetzen, Familie und
Beruf miteinander zu vereinbaren;
• hochwertige Betreuungsangebote für alle
Kinder bereitstellen.
Eltern brauchen Hilfe,
um Stress zu bewältigen.
Durch Angebote zur Unterstützung von Eltern:
• Lokale Zentren und Dienste, die Informationen verbreiten und Eltern Beratung und Kurse anbieten;
• Treffpunkte, bei denen Eltern Erfahrungen austauschen, voneinander lernen und mit ihren Kindern
spielen können;
• Erziehungsprogramme für Eltern während der Schwangerschaft und in anderen Phasen der kindlichen
Entwicklung;
• Sorgentelefone für Eltern und Kinder in Krisensituationen;
• Programme zur Stärkung der Bildung, zur Prävention von Schulabbruch und zur Verbesserung der
Kooperation zwischen Schule und Elternhaus;
• Gezielt auf bestimmte Gruppen in der Bevölkerung abgestimmte Dienstleistungen; etwa für Familien
mit Migrationshintergrund, Eltern und Kinder mit Behinderungen, minderjährige Eltern oder Eltern in
schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen.
Durch die Berücksichtigung von Kinderrechten
in der Politikgestaltung:
• Kinderrechte sollten in jede politische Entscheidung einbezogen
werden, die sich auf das Leben von Kindern auswirkt;
• Kinder sollte die Möglichkeit gegeben werden ihre Meinung zu sagen
und an der politischen Entscheidungsfindung zu sie betreffenden
Themen mitzuwirken;
• Schaffung von Institutionen zum Schutz der Kinderrechte wie etwa
ein Ombudsmann oder eine Ombudsfrau für Kinder.
Kinderrechte gehen uns alle an.
Durch Bewusstseinsbildung:
• Schaffung eines umfassenden Bewusstseins
für positive Elternschaft unter Eltern;
• Ermutigung insbesondere von Vätern,
Verantwortung für die Betreuung und
Erziehung ihrer Kinder zu übernehmen;
• Sicherstellen, dass alle mit Kindern arbeitenden
Berufsgruppen wie Lehrer, Betreuer, Erzieher
oder Tagesmütter Richtlinien and die
Hand und Fortbildungsangebote bekommen
wie sie positive Elternschaft praktizieren und
unterstützen können.
Positive Elternschaft kann man lernen.
Positive Elternschaft bedeutet elterliches Verhalten
im besten Interesse des Kindes und auf
der Grundlage des Respekts seiner Rechte,
wie sie in der UN-Konvention über die Rechte
des Kindes festgelegt sind. Einer Konvention
übrigens, die auch die Bedürfnisse und Möglichkeiten
der Eltern berücksichtigt. Im Sinne
positiver Elternschaft handelnde Eltern begegnen
Ihren Kindern mit Fürsorge, befähigen
sie zu selbständigem Handeln, geben ihnen
Orientierung und erkennen sie an als Inhaber
von Rechten. Beim Konzept positive Elternschaft
geht es nicht um permissive Erziehung,
sondern auch um das Setzen von Grenzen, die
Kinder brauchen um ihr Potenzial voll ausschöpfen
zu können. Positive Elternschaft bedeutet
auch, ganz im Sinne des Respekts der
Kinderrechte, Erziehung in einem gewaltfreien
Umfeld.
Das Konzept der positiven Elternschaft basiert auf den folgenden Grundprinzipien:
• Fürsorge – Eltern befriedigen das Bedürfnis des Kindes nach Liebe, Wärme und Geborgenheit;
• Struktur und Anleitung – Eltern geben ihren Kindern ein Gefühl der Sicherheit durch das Schaffen einer
vorhersehbaren Routine und das Setzen von notwendigen Grenzen;
• Anerkennung – Eltern hören ihren Kindern zu und respektieren sie als einzigartige Personen;
• Stärkung – Eltern vermitteln ihren Kindern ein Gefühl von Kompetenz und persönlicher Kontrolle;
• Aufwachsen ohne Gewalt – Eltern verzichten auf jede körperliche oder psychologisch herabsetzende
Bestrafung. Kinder zu schlagen ist ein Verstoß gegen das Recht von Kindern auf Achtung ihrer körperlichen
Unversehrtheit und Menschenwürde.
Kurz gesagt geht es Kindern
dann am besten, wenn ihre Eltern:
• warmherzig und unterstützend sind;
• „Qualitätszeit“ mit ihnen verbringen;
• versuchen, ihre Lebenserfahrungen
und ihr Verhalten zu verstehen;
• die Regeln erklären, die sie befolgen
sollen;
• gutes Verhalten loben;
• auf Fehlverhalten mit Erklärungen
reagieren und, falls erforderlich, mit
gewaltfreien Strafen wie „Auszeiten“,
Reparieren von Schäden oder weniger
Taschengeld.
Erfahren Sie mehr:
• Eliminating corporal punishment – A human rights
imperative for Europe’s children (Die Körperstrafe
abschaffen – ein Gebot der Menschenrechte für
Europas Kinder), Council of Europe Publishing, 2008;
• Parenting in contemporary Europe: a positive approach
(Elternschaft in Europa heute: ein positiver Ansatz),
Council of Europe Publishing, 2007;
• Views on positive parenting and non-violent upbringing
(Sichtweisen zum Thema positive Elternschaft und
gewaltfreie Erziehung), Council of Europe Publishing,
2007.

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